Verein zur Förderung und Pflege der Tradition der Potsdamer Riesengarde "Lange Kerls" e.V.


405. Kuhschwanzfest, Eisfeld, 18. bis 21.05.2013

Über Pfingsten fuhr eine kleine Abordnung der Potsdamer Riesengarde zum wiederholten Male in die thüringische Stadt Eisfeld im Landkreis Hildburghausen. Anlass war die Einladung zum 405. Kuhschwanzfest durch den Leiter des örtlichen Spielmannzuges der Freiwilligen Feuerwehr, der seit vielen Jahren mit der Potsdamer Riesengarde befreundet ist.
Hintergründe des denkwürdigen Festnamens kann man hier erfahren:www.eisfelder-kuhschwanzfest.de/geschichte.php
Der erste Teil der Delegation reiste bereits am Freitagabend bzw. Sonnabendmorgen nach Eisfeld. Nach einigen Stunden Schlaf und einer ersten Inspektion der Festwiesen begaben sich die Grenadiere um 18 Uhr zum ersten Einsatz. Diesmal war vieles anders organisiert. Herzog Kasimir von Sachsen-Coburg wurde nebst Fürstin und Hofdame, per Kutsche zum Festzelt gefahren. Der Fürst selbst saß nicht in der Kutsche, er ist als Feldmarschall mit seinen Grenadieren zum Festzelt marschiert. Dort angekommen, wurden Sie vom Bürgermeister nebst Spielmannzug und Stadtwache empfangen. Auch die Gäste aus Österreich vom "Bund der ehem. 4er Dragoner" aus Wels, mit denen die Langen Kerls bereits eine mehrjährige Freundschaft verbindet, wurden herzlich begrüßt. Schließlich wohnt man in der Zeit vom Kuhschwanzfest unter dem gemeinsamen Dach des Gerätehauses der Feuerwehr. Der Fürst wurde besonders herzlich begrüßt und natürlich ließ er es sich nicht nehmen, die anwesenden Truppen gleich einmal zu inspizieren. Bei der Stadtwache gab es dann einige Beanstandungen, so dass für Hauptmann Meyer und seine Truppe wohl eine arbeitsreiche Nacht bevor stand. Zum Abschluss der Besichtigung schossen die Kerls aus Potsdam einen Salutschuss. Zur offiziellen Eröffnung des 405. Kuhschwanzfestes durch den Bürgermeister traten die Kerls dann gleich noch einmal an. Im Vorfeld wird, wie jedes Jahr, ein echter Kuhschwanz herbeigeschafft ("ausgegraben") und während der Eröffnungszeremonie in einem gläsernen Behälter an der Decke des Festzeltes befestigt. In der Vergangenheit kam es des Öfteren vor, dass der Schwanz "gestohlen" wurde, doch dieses Mal blieb er bis zum Endes des Festes ungestört an seinem Platz hängen.
Pfingstsonntag haben alle an dem zur damaligen Zeit im Freien abgehaltenen Gottesdienst im Otto Ludwig Garten teilgenommen. Dieser begann um 11 Uhr mit dem Anmarsch der Truppen und dem Hofstaat. Die kurze Nacht steckte allen noch in den Knochen, aber bei den Klängen des Spielmannszuges kam das helle Erwachen. Erstmals wurde der Gottesdienst an diesem Ort von einem Militärpfarrer aus Erfurt durchgeführt.
Pfingstmontag war dann frei für die Garde. So entschloss man sich eine Märbelmühle im nahegelegenen Sachsenbrunn zu besuchen. Der Eigentümer präsentierte stolz seine Mühle und zeigte anhand von alten Bildern die Fortschritte der Restaurierung des Areals.
Der Nachmittag und der Abend wurden dann wieder im Festzelt verbracht.
Der Pfingst-Dienstag wurde dann zum wichtigsten Tag. Am frühen Morgen besuchte die Garde gemeinsam mit den österreichischen Dragonern, der Stadtwache Eisfeld und dem Spielmannszug eine Behindertenwerkstatt, um die Beschäftigten mit einem kleinen Programm zu unterhalten. Dafür spendierte die Werkstatt den Besuchern ein rustikales Frühstück.
Danach ging es in Richtung Zentrum von Eisfeld, wo an einem improvisierten Stadttor, unter Beobachtung zahlreicher Besucher, ein Wachtposten aufgestellt wurde. Dieser wurde mit großem Wachaufzug und Musik und unter Beteiligung der Potsdamer Riesengarde stündlich abgelöst. Um 18:00 Uhr fanden sich dann alle Vereine, Interessengemeinschaften und sonstige historische Personen zum großen Festumzug in der Innenstadt ein. Nach ca. 1 ½ Stunden erreichte der Festumzug den Festplatz. Natürlich waren die Kerls und ihre Begleitungen wieder mit im Festzelt. Gegen 22:00 Uhr erfolgte zum Abschluss des "Kuhschwanzfestes" ein Feuerwerk und um 24:00 Uhr wurde der Kuhschwanz wieder "begraben". Leider haben diesen Zeitpunkt die meisten Kerls nicht mehr miterlebt, da sie schon schliefen.
An dieser Stelle soll noch erwähnt werden, dass zum Ende des Festes eine Versteigerung einer übergroßen Brezel stattfindet. Der Erlös geht traditionell an gemeinnützige Institutionen. Diesmal ersteigerte der Oldtimerclub Eisfeld die Brezel für 700 Euro und schenkte die Brezel danach der Potsdamer Riesengarde als Zeichen der jahrelangen Freundschaft zwischen den Vereinen. Dafür sagt die Potsdamer Riesengarde nicht einfach nur Danke, sondern würdigt diese Geste mit einem Besonderen "SEMPER - TALIS" !
Mittwoch früh wurde die Unterkunft in der Feuerwehr geräumt und es ging zurück in die Heimat. Ein langes, aber schönes Wochenende lag hinter uns und alle freuen sich schon aufs nächste Mal.
Teilnehmer: Feldmarschall, 3 Grenadiere, 1 Bauer, 1 Furier
RT, MH

zurück zu den Berichten

Diese Website benutzt Cookies, die für den technischen Betrieb der Website erforderlich sind und stets gesetzt werden. →Mehr Informationen
Zudem werden optional Youtube-Videos eingebunden wodurch von der Betreiberfirma Google möglicherweise weitere Daten erhoben und oder gespeichert werden