Verein zur Förderung und Pflege der Tradition der Potsdamer Riesengarde "Lange Kerls" e.V.


Frühjahrsrevue, Thale, 31.05. bis 02.06.2013

Vom 31. Mai bis 02. Juni 2013 fand in Thale (Sachsen-Anhalt), konkret im Kloster Wendhusen, ein militärhistorisches Feldlager unter dem Motto "Zeitenreise" statt. Das Motto sollte versinnbildlichen, dass es nicht nur um die friderizianische Zeit sondern auch um Jahrhunderte davor geht. Nach einiger Abstinenz war in diesem Jahr auch wieder eine Abordnung der Potsdamer Riesengarde mit dabei. Unter der Führung des Feldmarschalls Fürst Leopold von Anhalt reiste der Trupp im Wesentlichen bereits am Freitagnachmittag bzw. -abend an. Das Wetter war denkbar ungünstig, es regnete zumindest am Freitag sehr stark. Die Auswirkungen dieses Starkregens sieht man gerade im südlichen Ostdeutschland und in Süddeutschland - Hochwasser aller Orten.

Der Freitagabend wurde im engeren Kreis und als Willkommensabend verbracht. Das oben beschriebene Wetter zwang letztendlich auch dazu.

Am Sonnabendmorgen gab es wie immer ein rustikales Frühstück und gemeinsam mit den Angehörigen des heimatlichen Infanterieregimentes 21 trainierte die Riesengarde diverse taktische Manöver in einer großen Scheune. Neben dem eigentlichen Manual wurde in "Bataillonstärke" das Avancieren und das Retirieren als Peloton geübt. Erstes bedeutet eine Angriffs-, zweites eine Verteidigungsformation. Ein Peloton ist der achte Teil eines Bataillons. Im Zusammenwirken heißt dies, dass, ob in der Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung, immer ein (achter) Teil der Gesamtformation auf den Feind schießt und somit diesen ständig unter Feuer hält.


Die Übungen dauerten bis Mittag an und machten allen Beteiligten sehr viel Spaß. Nach einem Imbiss ging das Training weiter, wobei bei der Riesengarde eine Personalrochade stattfand. Aus terminlichen Gründen musste sich ein Offizier verabschieden, zeitgleich stieß aber ein weiterer Grenadier zur Truppe. Das Training wurde bis zum frühen Abend fortgeführt. In den Trainingspausen zeigten anwesende (historische) Bogenschützen, wie man fachgerecht mit den verschiedenen Bögen umgeht und Wirkung erzielt. Der Abend wurde wieder gemütlich, diesmal aber in größerer Runde verbracht. Und weil die Darsteller in ihren historischen Uniformen in ihrer Freizeit auch normale Menschen sind, lief nebenbei das Pokalfinale zwischen Bayern und Stuttgart. Das Spiel an sich lieferte dann auch genügend Gesprächsstoff bis in den frühen Morgen hinein.

Am Sonntagfrüh, direkt nach dem Frühstück, ging es wieder in die Scheune und alle machten da weiter, wo am Vortag aufgehört wurde. Da das Wetter freundlicher wurde, verlegte der befehlshabende Major das Training kurzerhand ins Freie. Neben den vorgenannten Übungen unterwies er die Angehörigen der Riesengarde im Werfen einer Handgranate. Dies ist ein komplizierter Vorgang, der noch einige Wiederholungen bedarf. Gegen Mittag stellte die Potsdamer Riesengarde ihr Training ein und machte sich auf den Heimweg. Dafür rückte eine Abordnung der Glauchauer Kompanie an, die die Position der Potsdamer Riesengarde nahtlos übernahm.

Was sehr bedauerlich war, war der Umstand, dass bis auf den Gastgeber - das Halberstädter Infanterieregiment 21, die Potsdamer Riesengarde und am Sonntag die Gräflich Schönburgische Schloßcompagnie zu Schönburg-Glauchau keine weiteren Truppen anwesend waren. Damit war das Teilnehmerfeld doch recht übersichtlich. Letztendlich überwiegt aber die Genugtuung, wichtige militärhistorische Erkenntnisse vermittelt bekommen zu haben.

Teilnehmer: Feldmarschall, 2 Offiziere, 5 Grenadiere, 1 Bauer und 1 Furier
RT

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